„Weißt du Maja, es ist ja ganz hübsch und gut, das du jetzt dein eigenes Modelabel hast, aber das ist doch kein abendfüllendes Programm für dich!“ Ich habe einen Gin Tonic in der Hand, als ich ihr das sage. Wir sitzen gerade in Potter’s Bar, tief versunken in total unbequemen Ledersesseln, während die meisten draußen auf der Terrasse den Sonnenuntergang genießen. Aber das Gespräch, was ich mit Maja zu führen habe, hat privateren Charakter. Also bevorzuge ich die Leere des Barraums. Nur das Klappern der Gläser ist zu hören und das wilde Treiben der beiden Barmänner und der beiden Kellnerinnen. Katja und Alexa. Einzeln sind sie nichts besonderes, gemeinsam sind sie eine Wucht. Aber sie wissen, wann sie mich besser nicht stören. Heute Abend zum Bespiel sind sie nur dafür da, Getränkenachschub für mich und meine Begleiterin zu organisieren. Maja hat das zweite Glas Champagner, ich den zweiten Gin Tonic. „Wie gesagt, nicht abendfüllend.“ Ich stelle das Glas ab. Ich kenne Maja seit 15 Jahren. Sie war gerade volljährig geworden und ich Anfang 30. Wir hatten eine ziemlich wilde Zeit und ich habe ihre unkomplizierte, lebenshungrige Art sehr genossen. Nun hatten wir uns über zehn Jahre aus den Augen verloren, aber ich fand es an der Zeit, unsere Bekanntschaft wieder aufleben zu lassen. Ich beuge mich vor, schaue ihr ungeniert in den Ausschnitt hinein. Wirklich, ihre großen Brüste sind sensationell. „Das du jetzt dein eigenes Business hast, ist wirklich ein wichtiger Schritt, aber du weißt, ich sehe dich an einer ganz anderen Stelle.“ Ich lehne mich zurück, schließe kurz meine Augen und verschränke meine Finger über meinen, mittlerweile durchaus bemerkbaren Bauch. Ob sie weiß was jetzt kommt? Maja ist nicht dumm, also denke ich ja. Also nehme ich kein Blatt vor den Mund. „Ich sehe dich immer noch als meine Hure an.“ Ich lächele sie an. „Früher habe ich dich anschaffen geschickt und ich bin der Meinung, das sollten wir wieder aufnehmen.“ Spitzbübisch schaue ich sie an. „Natürlich nicht 24/7, denn ich respektiere durchaus deine Arbeit und die Person, die aus dir geworden ist, aber dennoch bin ich der Meinung, du solltest wieder meine Hure werden.“ Die leichte Röte auf ihren Wangen zeigt mir das Thema lässt sie durchaus nicht kalt. Trotzdem fällt sie nicht gleich vor Lust in Ohnmacht, wie es ihr beim ersten Gespräch dieses Art vor 17 Jahren ergangen ist. Aber sie reagiert auf meine Worte. Man sieht, in ihrem Kopf arbeitet es. „Und wie stellst du dir das vor?“, fragt sie endlich nach gefühlt neunzehn Minuten vorsichtig. „Ganz einfach“, sage ich fröhlich und weiß, ich habe sie da, wo ich sie haben will. „Tagsüber kümmerst du dich um deine Firma und abends und an Wochenenden stehst du mir und meinen Kunden uneingeschränkt zur Verfügung.“
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Zur Ganghure gemacht
