Worauf habe ich mich da eingelassen? Eine Freundin hatte den Tipp und ich Dummchen bin sofort drauf angesprungen. Mila, die Coole. Mila, die Sexgöttin. Mila, die beste Hure ever. Oh Mann, wie bekloppt. Ein Wochenende Sexhäschen für eine Söldnergang. Marie meinte, es wäre sehr leicht verdientes Geld. Vor allem für eine wie mich, die eh auf Gangbang steht. Viertausend Euro für zwei Tage und zwei Nächte. Natürlich geht es um ziemlich heftigen Sex, hatte Marie gesagt und ihre Augen hatten dabei geglänzt. Heftiger Sex? Da war ich absoluter Profi. Darauf fuhr ich auch privat total ab. Als sie das sagte, hatten wir in unserer Lieblingsbar gesessen, ich hatte gerade meinen dritten Gin Tonic getrunken und war ein wenig benebelt. Sonst hätte ich niemals so schnell zugesagt. Aber viertausend Euro für ein Wochenende. Das war fast so viel, wie ich sonst in einem ganzen Monat machte. Obwohl ich mit meinen Dates ziemlich gut verdiente, waren viertausend Euro für eine Studentin wie mich nicht zu verachten. „Außerdem haben die alle Aidstests und es ist alles ohne Kondom. Sperma satt!“ Auch das hatte Marie gesagt, denn sie wusste genau, das ich auf das Zeug total abfuhr. So hatte sie mich gekriegt. Camp C, wo das ganze stattfinden sollte, lag etwa eine Stunde von meinem Studienort entfernt. Von Camp C hatte ich noch nie etwas gehört. Die Suchmaschinen, die ich kontaktierte hatten davon auch noch nix gehört. Marie hatte gelächelt. Top Secret, du verstehst? Ja klar, ich verstand. Und meine Möse pochte an diesem Abend ziemlich. Immerhin war ich an jenem Abend zwar heftig, aber ohne einen Orgasmus zu bekommen, gefickt worden und war sexuell und alkoholisch ganz schön angeschikert. Als mir Marie dann eine Telefonnummer und einen Namen gegeben hatte, hatte ich sofort eine Message rausgejagt. ‚Ich bin Mila, 22 Jahre alt, Studentin, 174 Zentimeter groß, schlank, lange Beine, rotblonde Haare, mehrere Tattoos, big boobs. Ich treffe mich gerne mit Männern und Männergruppen und mich interessiert so ein Wochenende von dem meine Freundin Marie mir erzählt hat.‘ Natürlich hatte ich auch ein paar sexy Fotos angehängt. Jedenfalls war ich mir sicher, den Job hätte ich sicher. Und ich behielt recht. Keine zehn Minuten später rief ein Rüdiger an, stellte ein paar Fragen und sagte dann zu. Rüdiger schien etwas älter zu sein, seine Stimme hatte unglaublich tief und sexy geklungen. Als ich Marie nach ihm fragte, hatte sie nur grinst und hatte geheimnisvoll gemeint, mit dem musst du schon selber zusammenfinden. Mehr war aus ihr nicht herauszulocken gewesen. Und nun, fünf Tage später, stand ich Freitagnachmittag auf einem ziemlich verkommenen Provinzbahnhof und wartete darauf, das man mich abholte.
Von Söldnern benutzt
